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Postfaktisch – was bedeutet das?

„Wir leben in einer Postfaktischen Welt“ – schon einmal gehört?

Mit dieser Aussage ist gemeint, dass wir in einer Zeit leben, in der nicht mehr Fakten als Grundlage von Argumenten dienen, sondern Argumente die Zuhörer:innen vielmehr emotional bewegen sollen.

Das Wort setzt sich aus den Begriffen „post“, was „nach“ bedeutet und „faktisch“, also „auf Fakten basierend“, zusammen. Vielleicht haben Sie es auch schon gemerkt: Viele Debatten werden heute nicht mehr rein sachlich, sondern auch sehr emotional geführt.

Manchmal ist in diesem Zusammenhang auch von „alternativen Fakten“ die Rede – einem Begriff, der sich schon selbst wiederspricht. Dieser Begriff wurde maßgeblich von der Trump-Regierung geprägt, die z.B. nach der Vereidigung des Präsidenten behauptete, es wären 1,5 Millionen Menschen anwesend gewesen. Einige Tage später wurde diese offensichtlich falsche Zahl zu einem „alternativen Fakt“ deklariert. Diejenigen, die „alternative Fakten“ verbreiten, glauben in der Regel auch an den Wahrheitsgehalt „ihrer“ Fakten. Sie sind der Ansicht, dass die allgemein verbreiteten Fakten der Unwahrheit entsprechen.

Als eine weitere Form postfaktischer Berichterstattung kann man auch das sogenannte „Greenwashing“ bezeichnen: Dies bedeutet, dass sich Unternehmen von ihrem umweltschädlichen Ruf „reinwaschen“ möchten. Ein gutes Beispiel ist hier der Konzern BP: ursprünglich steht BP für „british petroleum“ (deutsch: Britisches Öl) – heute steht es für „beyond petroleum“ (: jenseits des Öls). Parallel dazu wurde auch das Firmenlogo verändert, sodass es frischer, ökologischer und grüner wirken soll. Kritiker:innen bezweifeln aber, dass der Konzern sich darüber hinaus „grüner“ verhält als vor dem Namenswechsel.

Unsere Quellen

Theisen, Manfred: Medienkompetenz in Zeiten von Fake News. Basiswissen zum Mitreden, Bindlach: Zentrale für politische Bildung 2019 (Sonderausgabe)
Duden: Alternative Fakten
Foto: vchal by GettyImages